Vor genau vier Wochen ging der SVM mit 0:4 in Unterhaching baden. An dieser Stelle schrieben wir damals, dass man auch aus dieser Klatsche positive Dinge mitnehmen, dass es der Warnschuss zur richtigen Zeit sein kann. Zugleich hörte man in seinem Umfeld und Bekanntenkreis von den üblichen Dauerpessimisten aber auch Sätze wie „die brechen jetzt total ein!“, oder „ab jetzt geht es bergab“.
Drei Spiele, neun Punkte und 4:0-Tore später kann man wohl getrost festhalten: Hier bricht niemand ein.
Sieg über eine Spitzenmannschaft
Nach dem verdienten, weil abgezockten Erfolg über Karlsruhe und dem brutal glücklichen Erfolg in Wiesbaden folgte heute die Krönung: Ein hochverdienter Sieg über eine Spitzenmannschaft der Liga.
Nach der umjubelten Nachricht der Kleinsorge-Verlängerung noch vor dem Anpfiff ging es von Beginn an munter weiter. Sowohl Meppen als auch Fortuna schienen in den ersten zehn Minuten Tag der offenen Tür feiern zu wollen – man hätte sich kaum wundern dürfen, wenn es 2:2 gestanden hätte. Doch nach der hektischen Anfangsphase kam plötzlich eine unheimliche Sicherheit ins Meppener Spiel.
Hinten stand man sicher, nach vorne kombinierte man vor allem über den bärenstarken Senninger und Granatowski mehrfach sehenswert. Lediglich das Tor fehlte – auch weil Girth sich heute zwar wieder mal hervorragend aufrieb, aber kein Glück im Abschluss hatte. Die starke Leistung wurde aber bereits zur Pause vom Publikum lautstark honoriert – völlig zurecht!
Was vor der Pause nicht klappte, gelang dafür schnell nach der Pause. Senninger setzte zweimal stark nach und wird im Strafraum gelegt. Leugers bedankt sich und verwandelt sicher.
Tempo fehlte
Wenn man dem Teams etwas vorwerfen mag, dann vielleicht, dass sie die sich bietenden Konterchancen mehrfach nicht clever genug ausgespielt hat. Ohne Kleinsorge und Granatowski, die beide raus mussten, fehlte aber schlicht und ergreifend auch Tempo im Spiel nach vorne. Kremer ist nicht so flink und Hyseni ohnehin ein gänzlich anderer Spielertyp.
Doch auch als es im finalen Fortuna-Sturmlauf nochmal eng wurde, hielt die Defensive beeindruckend Stand. Den Rest erledigte das Publikum, welches in der Endphase die Mannschaft wirklich irrsinnig stark unterstützte. Weniger als 7000 Zuschauer haben auch uns nach den letzten Spielen enttäuscht, den Leuten die da waren, kann man aber wirklich keinen Vorwurf machen. Gegen Chemnitz begreifen dann auch hoffentlich wieder mehr Leute, dass sich Stadionbesuche in Meppen im Jahr 2017 ziemlich lohnen.
H.N.
(Foto: Nikito Teryoshin / 11Freunde)